Rückblick 2021
Zu Beginn des Jahres 2021 konnte noch keiner erahnen, was für ein turbulentes Jahr vor uns liegen wird. Die Preise waren stabil, es gab keine großen Ausreißer; der Rohstoff Holz war in ausreichendem Maße vorhanden. Häufig wurden Quartals-, Halbjahres-, oder sogar Ganzjahreskontrakte abgeschlossen, da sich die Preise maximal in einer Differenz von 0,10 € - 0,25 € bewegten.
Doch sehr schnell änderte sich das Gesamtbild! Die USA kauften massiv Rund- und Schnittholz in Europa ein, weil die Versorgung mit Holz aus Kanada nicht ausreichend war und die Chinesen begannen "traditionell", wenngleich in erhöhtem Ausmaß, auf dem europäischen Markt das Rundholz einzukaufen. Die Sägewerke reagierten sehr schnell auf die neue Situation und die Preise für Rund- und Schnittholz stiegen binnen kürzester Zeit auf noch nie dagewesene Höhen.
Die Versorgung mit Holz wurde zunehmend knapp. Dementsprechend stiegen auch die Preise für Paletten rasant. Die Palettenpreise erreichten innerhalb kürzester Zeit den 3-fachen Wert im Vergleich zu Jahresbeginn.
Die Folge: Die Palettenproduzenten waren kaum noch in der Lage den Bedarf der Industrie abzudecken. Es kam zu Hamster- und Panikkäufen, die Holzeinkäufer kauften das Holz direkt "frei Wegesrand", um überhaupt noch lieferfähig zu bleiben. Preisabgaben die sich wöchentlich / teilweise sogar täglich änderten waren keine Seltenheit. Im Juli und August erreichten die Preise Ihren Höhepunkt. Neue Europaletten wurden nicht selten für 21,00 € und mehr frei Haus Deutschland verkauft.
Ab September schwächte sich diese Entwicklung etwas ab. Die amerikanischen und chinesischen Märkte waren fürs erste "gesättigt" und die sinkende Nachfrage im Automobilsektor und bei deren Zulieferern führte dazu, dass die Preise sich langsam wieder nach unten bewegten. Paletten waren zunächst wieder in ausreichendem Maße vorhanden. Im Vergleich zum Dezember 2020 liegen die Preise für neue Europaletten aber immer noch doppelt so hoch.
Aktuell sind allerdings schon wieder steigende Preise bei Schnittholzeinkäufen in Amerika zu beobachten, diese Preisentwicklung ist aber bislang noch nicht in Europa angekommen.
Einweg- und nicht standardisierte Paletten
Verwender von Einwegpaletten und sogenannten Non-Standard-Paletten haben es in der aktuellen Situation besonders schwer. Zum einem sind die Hersteller alle sehr gut ausgelastet, zum anderen wird das wenige Holz, das am Markt verfügbar ist, für die Mehrweg- bzw. Standardpaletten verwendet. Die Suche nach geeigneten Herstellern ist somit sehr zeitintensiv und nervenaufreibend.
Pacurion unterstützt Sie hier auch sehr gerne mit seinem Netzwerk von Herstellern, von denen etliche auch Einweg- / Non-Standard Paletten herstellen. Nutzen Sie hierbei den Palettenkonfigurator auf der Pacurion-Plattform, in dem Sie genau ihre Bedürfnisse für Ihre Ladungsträger eingeben und anschließend über die Plattform Ihre Anfrage platzieren können.
Ausblick / Prognose 2022
Lassen Sie uns einen Ausblick auf 2022 werfen!
Sicherlich ist es ein Stück weit „Glaskugellesen“, aber es gibt Tendenzen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Die Preise für Holzexporte nach Amerika beginnen wieder zu steigen. Ob es einen "Boom" wie im Jahr 2021 geben wird, bleibt abzuwarten. China hat angekündigt im Jahr 2022 knapp 1/3 mehr Holz in Europa einzukaufen als im Jahr 2021. Russland hat ein Exportverbot für Rundholz verhängt, die Krise in Belarus und ein drohender bewaffneter Konflikt in der Ukraine tragen unserer Meinung nach ebenfalls nicht zu einer positiven Gesamteinschätzung bei. Neben den genannten geopolitischen Faktoren deuten nachfolgende Punkte tendenziell ebenfalls auf steigende Preise hin:
- Gestiegene Kraftstoffpreise
- Fehlender Transportraum
- Mögliche 2G / 2G+ Regeln für Frachtführer (verschärfter Fahrermangel)
Ob und wann der Bedarf im Automobilsektor und deren Zulieferindustrie wieder ansteigen wird, ist aktuell ebenfalls noch sehr schwer vorherzusagen.
Fazit: Unserer Meinung nach werden die Preise für Europaletten und Paletten als Solches im Laufe des Jahres 2022 wieder steigen. Ob wir mögliche "Rekordwerte" von 2021 erreichen werden, bleibt fraglich, ist aber nicht gänzlich unmöglich!
Forecast Januar 2022
Nicht ganz so weit weg ist der Monat Januar. Hier prognostiziert das Pacurion-Team folgende Preise:
Bei den neuen Europaletten erwarten wir im Januar einen durchschnittlichen Preis von 15,90 €. Unser Forecast für den Dezember 2021 war, ehrlicherweise, ein wenig zu konservativ. Durchschnittlich lagen die Preise für neue Europaletten im Dezember 2021 bei knapp 15,85 €.
Gebrauchte Europaletten der Klasse A (15,30 €), der Klasse B (14,70 €) und der Klasse C (11,75 €) bewegen sich leicht reduziert (Klasse A) bzw. konstant (Klasse B und C) weiter auf Vormonatsniveau.
Frohe Weihnachten!
Nun möchten wir Ihnen aber auch noch ein paar Wünsche zum Jahresende übermitteln.
Das gesamte Pacurion-Team wünscht Ihnen, Ihren Angehörigen und Familien ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest und einen glücklichen Jahreswechsel!
Wir bedanken uns für die sehr angenehme Zusammenarbeit im Jahr 2021. Vielen Dank, dass Sie uns Ihr Vertrauen geschenkt haben.
Bitte bleiben Sie gesund und genießen die Feiertage im Kreise Ihrer Lieben.